Durch Migration und die demografische Entwicklung hat sich unsere Gesellschaft in den letzten fünfzig Jahren stark verändert. Unsere Lebenserwartung steigt kontinuerlich.
Die Arbeitswelt, die Lebenswelt der Familien, der Jugend und der älteren Generation sind heute vielfältiger geworden denn je. Und auch die Bedürfnisse unserer Gesellschaft ändern sich.

Diese Veränderung bringt neue kulturell bedingte Fragen mit sich, die unter globalen Perspektiven neu beantwortet werden sollen. Vor allem die erste Generation der Migrant/innen, die heute älter als 65 Jahre sind, hat durch erfahrene schwere Belastungen in ihrer Arbeits- und Lebensbiografie enorme gesundheitliche Probleme.
Perspektive Vielfalt gGmbH wird daran arbeiten, einen würdevollen Lebensaltag im Alter für diese Menschen durch gesundheitsfördernde Projekte, Freizeitangebote und sozialraumorientierte stukturelle Verbesserungen zu ermöglichen. Es ist für uns eine Herausforderung, älteren Migranten ein möglichst lange gesunde und kreative Lebensperspektive zu bieten. Insbesondere legen wir großen Wert auf eine inklusive, interkulturelle und kultursensible Pflege im Alter. Zentrale Frage ist es, wie unter der Perspektive des demografischen und kulturellen Wandels unser Gesundheitssystem und die Altenhilfe unter der Berücksichtung religiöser und sozialer Vielfalt und Bedürfnisse neu gestaltet werden können.

Wie können wir ältere Migranten so begleiten und pflegerisch versorgen, damit sie ein Gefühl der Zugehörigkeit bekommen. Denn unsere gegenwärtigen Strukturen sind bisher nicht so gestaltet, dass Menschen mit anderen Glauben und Religionszugehörigkeit sich dabei wohl fühlen.

Kultursensible Altenpflege

Spezifischer Maßnahmebereich: Migration-Altenhilfe-Inklusion

Zukünftig wird die Relevanz der Altenhilfe für ältere Migrantinnen und Migranten erheblich zunehmen. Dabei rückt die kultursensible Ausgestaltung der Altenhilfe zunehmend in den Mittelpunkt. Unsere Maßnahmen werden den Prozess der interkulturellen Öffnung bzw. Entwicklung von migrationssensiblen und wohnortnahen Angeboten der Altenhilfe im Bonner Norden gezielt unterstützen. Konkrete sozialraumorientierte Handlungsschritte und die Zusammenarbeit von Bonner Migrationsdiensten und Altenhilfe werden neue gemeinsame Möglichkeiten bei der Schaffung bedarfsgerechter Dienste und Angebote eröffnen. Gestützt auf einem weiten Begriff von Inklusion, ist es unser Ziel, in der Altenhilfe jedem Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Kultur und Lebensweise Teilhabe an ihren Angeboten zu ermöglichen. Inklusive Altenhilfe heißt für uns die Öffnung des Bestehenden, Barrieren aktiv abzubauen sowie Ermutigung zur Beteiligung und Selbstorganisation örtlicher Migrantenorganisationen und Selbsthilfevereinen.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld der spezifischen Maßnahme “Migration-Altenhilfe-Inklusion“ ist die Vernetzung und Kooperation mit Einrichtungen und Initiativen in den entsprechenden Arbeitskreisen und Strukturen der Migrantenorganisationen und der Altenhilfe in Kommunen. Unserer Netzwerkarbeit kommt die Aufgabe zu, gemeinsam mit den Akteuren von lokalen Migrationsdiensten und der Altenhilfe, die Entwicklung von migrationssensiblen und wohnortnahen Angeboten der Altenhilfe im Sozialräumen in langfristigen Zusammenarbeit zu entwickeln und voranzutreiben. Darüber hinaus wird auch der überörtliche Experten- und Praxisaustausch auf Tagungen und Beratungen gepflegt.

Rehazentren

Perspektive Vielfalt gGmbH legt großen Wert auf die Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Mit gezielter Projektarbeit wird das Ziel der erhöhten/verstärkten kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe der Menschen mit Behinderung/Beeinträchtigung durch Gestaltung der Angebote und Begegnungen erreicht. Dabei sollen die Teilnehmer*innen selbst partizipative und inklusive Handlungsräume schaffen. Insbesondere sollen die Teilnehmer*innen ihre Kompetenzen, Handlungsfähigkeiten und Teilhabe erweitern und zur (gesellschaftlicher/kulturellen) partizipativen Mitgestaltung angeregt werden. Sie sollen Selbstwirksamkeit erfahren und ihre Potentiale stärken.

Mit den von ihnen gestalteten und initiierten kulturellen Angeboten und initierten Projekten soll zugleich gegen Diskriminierung und bestehende Vorurteile vorgegangen werden. Mit der Projektarbeit soll das Ziel der Sensibilisierung verfolgt werden. Zugleich sollen die Teilnehmer*innen daran arbeiten, ein Netzwerk untereinander und mit den Ansprechpartner*innen (zum Beispiel Kulturförderer, Behindertenhilfe u.a.) aufzubauen. Dabei werden Kompetenzen entwickelt und gefördert.

Die didaktische Herangehensweise und Methodik wird so angelegt, dass Möglichkeiten für kooperatives, kreatives und inklusives Lernen und Gestalten im Vordergrund stehen und die Alltagserfahrungen der Teilnehmer*innen miteinbezogen werden. Bei der Kompetenzentwicklung sollen kognitive, soziale und emotionale Aspekte angesprochen, Selbstwirksamkeit erfahren und erprobt werden. So werden in Workshops und Fortbildungen oder in der Biografiearbeit u.a. ressourcenorientierte Gruppenarbeit und Mehrsprachigkeit stehen.

Durch die Projektarbeit werden Teilhabe und Selbstwirksamkeit gestärkt und Möglichkeiten gefördert, mit erworbenem Wissen mitzugestalten. Durch das Projekt wird die Inklusion als Kunst des Zusammenlebens verschiedener Menschen wahrgenommen und gelebt.