Zukünftig wird die Relevanz der Altenhilfe, der Bedarf an ambulanter und stationärer Pflege für ältere Migrant*innen wegen demografischer, kultureller und gesundheitlicher Faktoren erheblich zunehmen. Die Beeinträchtigungen im Alltagsleben, psychische und soziale Belastungen in ihrer Biografie führen für ältere Zuwander/innen zu erhöhten Krankheitsrisiken und oftmals früh einsetzenden alterstypischen Erkrankungen und Beschwerden.
Es existieren Barrieren und Vorbehalte im Umgang mit Pflegeeinrichtungen. Älteren Migrant*innen fehlt es oftmals an Kenntnissen zur Pflegeversicherung, über Einrichtungen und Angebote der Altenhilfe. Aber auch von den Akteuren der Altenhilfe wird von zahlreichen Unsicherheiten und Problemen im ambulanten und häuslichen Pflegeprozess berichtet.
Hier wirken sich neben beruflicher Überlastung, auch sprachliche und kulturelle Verständigungsprobleme in der Pflege nachteilig für eine angemessene Versorgung der älteren Zugewanderten und ihre Familien aus. Notwendig ist eine Pflege, welche biografische Erfahrungen, familiare Sorge- und Krankheitskonzepte, Bedürfnisse und Deutungsmuster der älteren Zuwanderer/innen einbezieht.
Kultursensible Altenpflege ist immer als individuelle Pflege zu verstehen. Der Prozess der interkulturellen Öffnung und die Ausrichtung auf die besonderen Belange von älteren Zuwanderern wird von uns durch gemeinsame Lernprozesse der Einrichtungen der Altenhilfe und Migrationsarbeit unterstützt.
Wir werden praxisorientierte Konzepte umsetzen und Kenntnisse für eine kultursensible Ausgestaltung der Altenarbeit vermitteln. Unser Ziel ist jedem älteren Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion, Kultur und Lebensweise, Teilhabe an den Angeboten der Altenhilfe und kultursensiblen Pflege zu ermöglichen. Mit anderen Worten: Inklusion!